Das Wandern mit Kind ist nicht das bloße Zurücklegen einer Strecke. Es ist eine Entdeckungsreise in die Umgebung mit vielen kleinen Abenteuern in der Natur. Wandern mit Kind ist ein ganzheitliches Erlebnis für alle. Gemeinsam mit allen Sinnen die Natur erleben ist eine prägende Erfahrung.
Ist das Kind noch sehr klein, kann die Wanderung mit Kinderwagen in Erwägung gezogen werden. Dieser sollte allerdings geländetauglich sein. Stabil, leicht, gut gefedert und mit Handbremse ausgestattet kann er nicht zur Belastung auf unebenen Wegen und leichten Hanglagen werden.
Alternativ kommen dem Alter des Kindes entsprechende Tragekraxen infrage. Diese sollten aber unbedingt vor dem Wandern vom Träger und dem Kind ausprobiert werden.
Nicht unwichtig ist, besonders in einem ausgewiesenen Zeckengebiet, das Kind vor einer eventuellen Infektion durch einen Zeckenbiss zu schützen. Ebenfalls sollte man geeignete „Werkzeug“ zur Entfernung der Zecken zur Verfügung zu haben.
Die Vorbereitung für Wandern mit Kind
Bevor man sich für das Wandern mit Kind entschließt, sollten alle Beteiligten wissen, dass der Weg das Ziel sein wird. Motivation ist alles, besonders dann, wenn im Mittelpunkt der Wanderung derjenige mit den kürzesten Beinen steht. Mit einer guten Portion Einfühlung an das körperliche Vermögen des Kindes wird die Wanderung für alle ein schönes Urlaubserlebnis. Die Erwachsenen werden die Kondition und die Ausdauer des Kindes gut beurteilen können und damit die Überforderungen aller vermeiden. Für das Wandern mit Kind im Vorschulalter sind 3 bis 4 stündige Gehzeiten empfehlenswert, mit jungen Schulkindern Halbtagswanderungen. Das ist eine für das Kind gut überschaubare Zeit. Dass ein etwa noch sehr kleines Kind eine Strecke eventuell getragen werden muss, sollte mit einkalkuliert werden.
Die Planung für Wandern mit Kind
Das Wandern mit Kind ist kein bloßer Spaziergang. Bereits die Auswahl der Strecke und das Ziel bestimmt indirekt das Kind mit seiner Kondition. Vielleicht kann das Kind bereits in die Auswahl der Strecke und des Ziels einbezogen werden. Die Wanderung soll für alle ein schönes Erlebnis werden.
In Abhängigkeit des Alters des Kindes und der körperlichen Entwicklung sind folgende Überlegungen ratsam:
- Wie viele Kilometer können Sie mit Kind bewältigen?
- Wieviel Zeit wird veranschlagt?
- Wie ist die Wegbeschaffenheit? Ist mit Schotter oder Geröll auf dem Weg zu rechnen?
- Wieviel Höhenmeter müssen Sie überwunden? Sind steile Wege zumutbar?
- Welche Etappen sollen festgelegt werden?
- Was ist am Ziel zu erwarten?
Bei der Auswahl der Wanderroute sind regionale Wanderkarten sehr hilfreich. Hier kann das Kind altersentsprechend aktiv einbezogen werden. Auf ihnen kann man sich einen allgemeinen Überblick über die Möglichkeiten in der Umgebung machen. Viele Karten weisen neben den Entfernungen auch Schwierigkeitsgrade der zu bewältigenden Strecke und lohnende Ziele aus. Strecken mit steilen Abhängen sind keine gute Wahl. In vielen Gegenden gibt es Naturlehrpfade oder ausgewiesene Erlebniswanderwege mit kindgerechten Stationen zum Erproben und Erkunden.
Es ist auch bei sorgsamen Planungen beim Wandern mit Kind nicht auszuschließen, dass das Kind wider Erwarten ermüdet. Dadurch kann der Weg für alle zur Qual werden. Deshalb ist es ratsam, die Strecke mit einer alternativen Abkürzung zu planen oder vorsorglich eine Ausstiegsmöglichkeit offen zu halten.
Die Ausrüstung- das Nützliche
Egal ob man mit Kind, alleine oder in einer Gruppe Wandert die Wanderausrüstung ist sehr wichtig. Das Wichtigste für das Wandern mit Kind ist das geeignete Schuhwerk. Nichts ist schlimmer, als wenn Schuhe keinen ausreichenden Halt geben und gar Blasen an den Füßen Kummer machen. Darüber hinaus schützen geschlossene Schuhe auch vor ungewollten Begegnungen mit Schlangen.
Die Bekleidung sollte nicht zu warm gewählt sein. Am besten ist, beim Wandern mit Kind für alle Wetterlagen vorgesorgt zu haben. Über leichte Sommerkleidung ist schnell eine Wetterjacke gezogen, wenn Regen aufkommen sollte oder es anderswo etwas kälter ist. Mit der Bekleidung im Zwiebelschalenprinzip ist man immer auf der sicheren Seite. Für den Fall, dass sich das Wetter ändert oder das Kind durch die Bewegung ins Schwitzen gerät, kann man schnell die obere Lage ausziehen. Eine Mütze, Hut oder Basecap schützt vor starken Sonnenstrahlen.
Der Rucksack mit einer guten Unterteilung und Außenfächern dient als optimales Behältnis für alles Notwendige. Er sollte einen Brust- und Hüftgürtel haben, damit er auch bei Bewegung gut auf dem Rücken fixiert bleibt. Außenfächer sind wichtig, weil das Nötige schnell ohne Suchen greifbar ist.
Dass ausreichend Proviant mitgenommen wird ist selbstverständlich. Leichte Kost aus Obst und Snacks, herzhafte Fingerfoods und ausreichend Getränke wie leicht gesüßte Tees, Säfte oder Wasser sind immer eine gute Wahl. Für den Notfall mit kleinen Verletzungen sollten Wundpflaster und Desinfektionsspray nicht fehlen. Auch ein Präparat gegen Insektenstiche und eine Pinzette für alle Fälle nicht.
Ob das Kind einen eigenen Rucksack packen und tragen sollte, ist altersabhängig zu entscheiden. In jedem Fall sollten die Erwachsenen damit rechnen, dass sie im Laufe der Wanderung das kleine Gepäck mit übernehmen müssen.
Wechselsachen nicht vergessen
Für kleine Missgeschicke unterwegs ist es gut, beim Wandern mit Kind Wechselsachen dabei zu haben.
Wenn das Kind noch klein ist und man nicht mit dem Kinderwagen unterwegs ist, sollte auch an eine Entlastungshilfe gedacht werden. Praktisch sind leichte Tragegestelle auf dem Rücken, die das Gehen nicht beeinträchtigen, wenn das Kind Huckepack getragen wird.
Die Ausrüstung für den Spaß
Es sind die Kleinigkeiten, die man beim Wandern mit Kind aus der Tasche oder dem Rucksack zaubern kann. Extras wie Bindfaden, ein Fernglas, ein Lupenbecher oder gar ein Messer für das Schnitzen für den Erwachsenen sorgen für Überraschungen. Wenn der Weg zum Ziel an einer Badestelle vorbeiführt, sollten vielleicht Badesachen, aber unbedingt ein Handtuch mit im Gepäck sein.
Wann beginnt die Tour mit Kind
Das Wandern mit Kind sollte nicht zu spät am Tag beginnen. Früh morgens ist im Sommer die Temperatur sehr erträglich und das Kind hat ausreichend Kraft für den Start. Mit Freude auf die Tour und geweckter Neugier auf das Ziel geht es los. Nichts wird vergessen. Das Handy mit vollgeladenem Akku nicht, auch nicht die gute Laune. Dass die Wanderkarte mit dabei ist, ist selbstverständlich.
Vor dem Start ist es ratsam, ohne übertriebene Ängstlichkeit mit dem Kind altersgerecht Verhaltensweisen zu besprechen. Ohne erhobenen Finger sollten Regeln aufgestellt werden, damit alle gesund und munter heimkehren können.
Unterwegs auf der Wanderung
Nach einer ersten Strecke, dem Tempo des Kindes angemessen, ist es ratsam die erste kleine Rast einzulegen. Danach kann man gemeinsam das nächste Zwischenziel ansteuern. Das kann ein besonderer Baum, ein Fels, eine kleine Brücke oder eine Wegbiegung in der Ferne sein. Dem Einfallsreichtum der Erwachsenen sind keine Grenzen gesetzt. Damit zerlegt sich der Weg für das Kind in schnell Erreichbares in überschaubaren Etappen.
Beim Wandern mit Kind ist darauf zu achten, dass Absperrungen und Schutzgeländer unbedingt zu respektieren sind. Kinder sollten den Weg nicht verlassen und niemals vorauslaufen, da unbekannte Gefahrenstellen auftauchen könnten.
Für alles, was es zu entdecken gibt, sollte ausreichend Zeit eingeräumt werden. Das kurze Verweilen zum Bestaunen, Beobachten oder auch Einstecken und Mitnehmen verschiedener Fundsachen macht die Wanderung nicht langweilig. An einem Bachlauf im Wald lassen sich prima kleine Boote aus Rinde auf den Weg bringen. Ebenfalls kann man aus natürlichem Material kleine Staudämme errichten. Am Wegesrand kann man wunderbar Insekten und Käfer beobachten und den Flug der Schmetterlinge verfolgen. Der Stille im Wald zu lauschen ist die beste Gelegenheit, zu entspannen und Kraft für den Weg zu tanken. Wer eine Quelle entdeckt und das klare Wasser getrunken hat, kann noch ganz lange davon erzählen. Wer reife Waldfrüchte probiert hat, kann sich später zu Hause daran erinnern.
Die große Pause
Dem Verlangen nach einer großen Rast kann man nachgeben, wenn es sich einstellt. Die eigene Stimmung und das Kräftevermögen ist ein guter Ratgeber für den richtigen Zeitpunkt.
Ein gemeinsam extra dafür ausgewählter Ort in der Natur ist ein Erlebnis für sich. Was gibt es Schöneres, als den Hunger und Durst mit Proviant aus dem Rucksack zu stillen und sich eine Auszeit zu gönnen. Je nach Situation kann das auch eine Gelegenheit für ein notwendiges Powerschläfchen des Kindes sein.
Manche Kinder brauchen Raum und Zeit für freie Bewegung. Die sollte gewährt werden, denn ein Kind im jungen Schulalter verfügt über einen immensen Bewegungsdrang. Dieser kann nicht immer durch das Gehen befriedigt werden. Wichtig sind auch hier Regeln und Gebote wie bspw.
- die genaue Eingrenzung des Ortes,
- die Erlaubnis zum Steigen und Klettern,
- das Nichtentfernen.
Die Erwachsenen sollten das Kind nicht aus dem Blick verlieren. Ein Kind vergisst sich schnell und kommt möglicherweise in Gefahr.
Wenn die Lust abhandenkommt
Es gibt Momente, in denen die Stimmung sinkt und die Lust des Kindes am Weiterlaufen spürbar abnimmt. Da hilft ein Motivationsschub durch ein nächstes Ziel oder ein paar Ablenkungsmanöver. Ein liegender Baumstamm lädt zum Balancieren ein oder ein Baumstumpf zu einem „Mutsprung“. Wenn die Erwachsenen mittun, machen Geschicklichkeitsübungen doppelt Spaß.
Plötzlich auftauchende Spuren oder Geräusche lenken von der aufkommenden Erschöpfung ab. Wenn Vogelgezwitscher die Aufmerksam findet oder gar ein Lied gesungen wird, tritt die eigene Befindlichkeit schnell in den Hintergrund.
Aus dem Bindfaden in der Tasche und ein paar geeigneten kleinen Stöcken entsteht nun ein kleines Floß. Dieses kann bei der nächsten Gelegenheit zu Wasser gelassen werden. Die Suche danach mobilisiert Kräfte.
Bei einer kleinen Rast wird sich herausstellen, ob das Kind nur vom Gehen ermüdet ist. Oft genügt eine weitere Auszeit im Gelände, ein Snack und reichlich Trinken für eine Erfrischung.
Ein Blick in die Wanderkarte hilft bei der Entscheidung, ob der geplante Weg fortgesetzt wird. Es gibt auch Stellen wo man Abkürzen kann. Dabei sollte man aber auf jeden Fall darauf achten das es ein offizieller Weg ist.
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